Es ist nicht nötig, alles zu wissen, um zu verstehen, denn wir verstehen nicht mit den Ohren. Marie, sondern mit dem Herzen. Jedesmal, wenn wir die Geschichte erzählen, ist es eine andere, die nichts gemein hat mit der Geschichte zuvor. Jedesmal ist es ein anderes Bild, das vor unseren Augen entsteht, genauso wahr und so falsch wie das letzte, und es hat keinen Sinn, nach einem einzigen, richtigen darunter zu suchen, in dem alles zusammenstimmt. Denn nicht das, was wahr ist und richtig, überdauert die Zeit, sondern das, was sich in unserer Erinnerung eingeprägt hat von unseren Träumen und Wünschen und von dem, was geschah.
– „Der Narr“, S. 84